Montag, 8. Oktober 2012

Längs der Zeit quer zum Heute


Dunkel einst und voller Tücken
Tief geduckt und strohgedeckt
Hütten kleiner Kammern, eher Ställe
so war’s das Land entlang der Ems

Suchst vergeblich hier und heute
Moorsoldaten, Stacheldraht,
Posten die das Leben nehmen,
Arbeit die ins Grab uns drängt

nur eingezäunte Kühe grasen
Gewehre zielen noch aufs freie Wild
verhallt sind Lieder, Schüsse und Befehle
Hacken, Spaten, Torf nur noch ein Bild

alles scheint hier sanft entschlafen
selten glänzt noch schwarzes Moor
der düsteren Farben längst beraubt
längst der Ems, kommen heute Fremde

mit sicherer Rückfahrkarte angereist
knattern Wände von den Zelten
wird viel Ferienzeit hier verbracht 
von Naziterror, Diktatur befreit

Wohin heute das Auge blicket
modernes Leben nur ringsum
Vogelsang jetzt uns erquicket
wachsen darunter neue Sorgen nach
 
darum sehet nach den Eichen
stehen weiter kahl und krumm
knurren ihre dicken Äste:
Das, was war, ist nie ganz um
·          spielt mit dem Lied der Moorsoldaten v. Langhoff

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